Wo entsteht denn der Rückenschmerz?

Was sieht man auf Bildern?

20 Prozent der Deutschen haben immer Rückenschmerzen, 20 Prozent kennen keine Rückenschmerzen und die übrigen 60 Prozent haben „immer mal wieder“ Schmerzen im Kreuz und/oder im Nacken.

Ältere sind zwar eher häufiger davon betroffen als Jüngere, im Prinzip betrifft das Phänomen aber alle Altersgruppen vom Schüler bis zum Greis. Schon seit über 30 Jahren wissen wir, dass die „Verschleißveränderungen“, die man auf Röntgen-, CT-, MRT- oder Szintigraphie-Bildern sieht, bei über 90 Prozent der Rückenschmerzpatienten die Schmerzen nicht erklären. Es gibt fast genauso viele Menschen ohne Rückenschmerzen, die auf den Bildern starke Verschleißveränderungen haben, wie es Patienten mit Rückenschmerzen gibt, ohne Verschleißzeichen auf den Bildern.

Rücken- (und Nacken-)Schmerzen, deren Ursache auf den Bildern nicht zu sehen ist, werden daher oft als „unspezifische“ Rückenschmerzen bezeichnet und entweder mit Medikamenten oder Spritzen betäubt oder mit der zurzeit so beliebten „multimodalen Therapie“ (etwas Krankengymnastik, etwas Bewegungsbad, etwas Ergotherapie, etwas Psychotherapie, etwas Kräftigungstherapie…) behandelt, irgendwas davon wird wohl schon helfen (?!?). Nicht selten wird dann sogar zur Operation geraten.

Unspezifisch sind diese Schmerzen aber nur auf den Bildern. Natürlich haben auch die eine „spezifische“ Ursache, auch wenn sie auf den Bildern nicht zu sehen ist! Am häufigsten sind die schmerzauslösenden Strukturveränderungen in der Muskulatur oder in den Faszien (das ist das weiße Bindegewebe um die Muskeln herum) zu finden oder es kommt durch zu schwache wirbelsäulenstabilisierende Muskulatur oder Dysbalancen immer wieder zu schmerzhaften Blockierungen.

Gerade die punktuellen Verhärtungen in der Muskulatur, die Schmerzen auslösen (auf Englisch heißt Auslöser „trigger“, daher „Trigger-Points“ oder Triggerpunkte), sind auf Bildern nicht zu sehen und werden daher meistens übersehen. Wenn dann noch „Verschleißveränderungen“, Bandscheibenvorwölbungen oder -vorfälle oder eine Spinalkanalstenose zu sehen sind, die oft eigentlich mit den Schmerzen nichts zu tun haben, wird schnell zu Spritzen in den Wirbelkanal oder zu Operationen geraten, die die wirkliche Ursache der Schmerzen aber dann nicht beheben können. Wenn auf den Bildern nichts zu sehen ist, werden schnell „psychische“ Gründe als Schmerzursache angenommen.

Aber genauso wie nicht immer der Verschleiß, der Bandscheibenvorfall oder die Spinalkanalverengung die Ursache der Schmerzen ist, sind es auch nicht immer die Muskel-Triggerpunkte oder die Faszien! Eine erfolgreiche Behandlung setzt eben immer erstmal eine gründliche Diagnostik zum Auffinden der „spezifischen Ursache“ der Schmerzen voraus!

Um diese „spezifischen“ Ursachen der Schmerzen zu finden, reicht es nicht, Bilder anzusehen. Dafür muss der Arzt oder Therapeut ausführlich mit dem Patienten sprechen, sich die Art der Schmerzen genau schildern lassen. Wann oder wodurch sind die Schmerzen erstmals aufgetreten? Wodurch verschlimmern sich die Schmerzen? Wodurch werden sie weniger (Belastung, welche Bewegung oder Haltung, Ruhe, Wärme, Kälte, Zugluft, Stress…)? Nach diesem Gespräch weiß der Arzt oder Physiotherapeut meistens schon eine ganze Menge über die Ursache der Schmerzen. Eine gründliche körperliche Untersuchung des (gerne auch zumindest teilweise entkleideten) Patienten bestätigt oder korrigiert dann diesen Verdacht.

Wenn die „spezifische“ Ursache der Schmerzen gefunden wurde, kann diese dann auch gezielt behandelt werden! Dann ist keine (oft vergebliche) „multimodale“ Therapie erforderlich, sondern die Ursache der Schmerzen kann meistens ohne Medikamente, Spritzen oder sogar Operationen behoben werden.

Gut ausgebildete und erfahrene Ärzte und Physiotherapeuten aus Ihrer Umgebung, die auch die auf den Bildern nicht sichtbaren Schmerzursachen finden, ohne alles gleich auf Triggerpunkte zu schieben, finden Sie auf der Internet-Seite der IGTM: www.igtm.org

 

Praxis für Physiotherapie, Osteopraktik und Triggerpunkttherapie in Dortmund

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