Atypische Gesichtsschmerzen: Symptome, Ursachen, Therapie

Jeder zehnte Fall von Gesichtsschmerzen ist ein atypischer Gesichtsschmerz (anhaltender idiopathischer Gesichtsschmerz). Häufig betroffen sind Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren.
Atypische Gesichtsschmerzen zeigen keine typischen Merkmale von Nervenschmerzen und liegen keiner anderen Erkrankung zugrunde. Die genauen Ursachen sind unklar – trotzdem ist über das Schmerzbild, sein Auftreten und die verschiedenen Therapiemöglichkeiten einiges bekannt.

Wie äußern sich atypische Gesichtsschmerzen?

Ein häufiges Anzeichen für den atypischen Gesichtsschmerz ist ein dumpfer, tiefgehender Schmerz, welcher dauerhaft spürbar ist. Meist löst ein atypischer Gesichtsschmerz Symptome aus, die einer akuten Entzündung ähneln. Dabei treten die Gesichtsschmerzen erst einseitig und unregelmäßig, dann täglich und brennend auf. Patienten nehmen das Schmerzgefühl vor allem im Gesichtsbereich unterhalb des Auges und im Kiefer wahr. Durch Kälte können sich die Gesichtsschmerzen häufig verschlimmern.
Betroffene können den Schmerz meist nicht genau lokalisieren, da es sich eher um ein gedämpftes Empfinden handelt. Zudem kann sich ein atypischer Gesichtsschmerz durch begleitende körperliche Symptome wie Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Beschwerden der Kiefergelenkfunktion oder Migräne äußern.

Das Berührungsempfinden der Betroffenen im Gesicht ist in vielen Fällen nicht beeinträchtigt. Lediglich in seltenen Fällen kommt es zu einer Überempfindlichkeit in den betroffenen Bereichen.

Auffallend oft tritt ein atypischer Gesichtsschmerz in Verbindung mit psychischen Veränderungen auf. Etwa zwei Drittel der Betroffenen erleben depressive Verstimmungen als begleitendes Symptom.

Welche Ursache haben atypische Gesichtsschmerzen?

Ein atypischer Gesichtsschmerz tritt ohne erkennbare Ursachen, also idiopathisch auf. Mögliche Auslöser können seelisch bedingt sein oder eine von den Nerven ausgehende Störung. Bei nervlichen Ursachen können verletzte Nervenendigungen für die Schmerzen im Gesicht verantwortlich sein. Die Gesichtsschmerzen können aber auch durch mehrere Schmerzerkrankungen mit unterschiedlichen Entstehungsmechanismen auftreten.

Diagnose

Ein atypischer Gesichtsschmerz wird mittels Ausschlussdiagnose festgestellt. Der Arzt versucht alle anderen möglichen Ursachen für die auftretenden Schmerzen im Gesicht auszuschließen. Wichtig zur Diagnose sind gründliche nicht-invasive Untersuchungen durch die entsprechenden Fachabteilungen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Schmerz im Gesicht kein Alarmsignal für zugrunde liegende Erkrankungen ist.

Besonders wichtig bei der Diagnose ist es, die atypische Gesichtsschmerzen von der Trigeminusneuralgie zu unterscheiden. Denn letztere kann man durch Operationen behandeln, während sich ein anhaltender atypischer Gesichtsschmerz durch operative Eingriffe verstärken kann. Desweiteren ist es erforderlich, den Hals-Nasen-Ohrenbereich sowie die Zähne und den Kiefer zu untersuchen, um organische Ursachen für die Schmerzen auszuschließen.

Therapiemöglichkeiten bei atypischen Gesichtsschmerzen

Ein atypischer Gesichtsschmerz spricht oft auf eine Physiotherapie, die aus Stressbewältigung durch Entspannungsverfahren und Schmerztherapie besteht, besonders gut an. Die verhaltenstherapeutischen Maßnahmen helfen den Betroffenen bei der Bewältigung des Schmerzes und dabei Ängste abzubauen. Darüber hinaus können Massagen und der Einsatz von Wärme und ggf. Kälte helfen.
Eine zusätzliche medikamentöse Therapie kann empfehlenswert sein. Zur Behandlung der Schmerzen ist die Verschreibung eines niedrig dosierten trizyklischen Antidepressivum möglich. Sprechen hierzu mit Ihrem Arzt.

Auf einen chirurgischen Eingriff wie die Zahnextraktion sollte in den meisten Fällen verzichtet werden, da diese das Krankheitsbild möglicherweise verschlimmern kann.

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