Lip- oder Lymphödem – der Unterschied

Ein Lip- oder Lymphödem tritt häufig bei Frauen auf und löst insbesondere im Anfangsstadium ähnliche Symptome aus. In einigen Fällen können auch beide Krankheiten auftreten, wenn sich zusätzlich zu einem Lipödem ein Lymphödem entwickelt.

In unserer Praxis behandeln wir mit Hilfe der maschinellen Lymphdrainage das Lymphödem (Störung des Lymphatischen Systems) sowie das Lipödem (auch bekannt als Reiterhosen). Es gibt einige Hinweise anhand derer Sie ein Lip- von einem Lymphödem unterscheiden können.

Lipödem

Der Begriff Lipödem beschreibt eine chronische und schmerzhafte Fettverteilungsstörung. Dabei betrifft die Krankheit überwiegend Hüfte, Oberschenkel, Po und Unterschenkel. Da der restliche Körper in der Regel normale Proportionen aufweist, spricht man häufig von dem sogenannten Reiterhosenphänomen. Bei den Patienten findet eine krankhafte Veränderung und Zunahme des Fettgewebes an den Extremitäten statt. Die Ursache dafür ist vermutlich das Hormon Östrogen.

Lymphödem

Zuviel Flüssigkeit im Gewebe kann zu einer ungewollten Schwellung führen, die ein Anzeichen für ein Lymphödem sein kann. Ursachen sind z.B. Entzündungen, infolgedessen das lymphatische System überlastet ist (akutes Lymphödem). Klingt die Entzündung ab, geht auch die Gewebsschwellung zurück. Das primäre Lymphödem ist dagegen angeboren und tritt eher selten auf. In diesem Fall sind die Lymphbahnen und Lymphknoten nicht richtig ausgebildet. Die Erkrankung lässt sich daran erkennen, dass sie von oben nach unten aufsteigt. Sie beginnt in den Füßen und breitet sich von dort in die Oberschenkel aus. Ist die Schwellung dagegen langanhaltend, kann auch eine chronische Störung des lymphatischen Systems vorliegen. Hier lautete die Diagnose: sekundäres Lymphödem.

Lymphödeme bilden sich im Unterschied zu anderen Ödemen an Stellen, an denen Lymphabflussgebiete beschädigt sind. Dabei enthält die Gewebsflüssigkeit bei Lymphödemen vermehrt Eiweiße, Fette und Zellen. Andere Ödeme zum Beispiel bei Herz- und Nierenerkrankungen bestehen dagegen hauptsächlich aus Wasser. Die Ursachen und Symptome solcher Ödeme können Sie in unserem letzten Beitrag.nachlesen.

Unterscheidung von Lip- oder Lymphödem

Beide Krankheiten weisen typische Symptome auf.

  • Symmetrie: Bei einem Lipödem ist die Fettgewebsvermehrung symmetrisch. Dagegen tritt die Schwellung bei einem Lymphödem asymmetrisch z.B. nur an einem Bein auf. Es sind nie beide Seiten gleich betroffen.
  • Druckschmerz: Druck und Berührung an den betroffenen Stellen sind bei einem Lipödem schmerzhaft. Bei einem Lymphödem dagegen treten keine Druckschmerzen auf.
  • Fuß-/Handrückenödem: Bei einem vorliegenden Lipödem sind die Füße und Hände ödemfrei. Das Ödem reicht bis zu den Knöcheln bzw. Handgelenken. Hände oder Füße sind bei einem Lymphödem betroffen. Hier reicht die Schwellung bis zu den Zehen- bzw. Fingerkuppen.
  • Hämatomneigung: Patienten mit einem Lipödem bekommen schnell und häufig blaue Flecken. Dagegen treten bei einem Lymphödem in gewöhnlichem Maße blaue Flecken auf.
  • Entzündungen: Entzündungen und Hautirritationen treten bei einem Lipödem nur sehr selten auf. Bei einer Lymphödem-Störung ist die Haut anfällig für Entzündungen bis hin zu Wundrosen.

Kombinationsform der beiden Störungen

Ödeme können auch von anderen Krankheitsbildern begleitet werden und sich dadurch anders ausprägen als die Reinform eines Lip- oder Lymphödems. Bei vielen Lipödem-Patienten, die die Diagnose erst spät erhalten haben oder unter Fettleibigkeit leiden, tritt ein sekundäres Lipödem auf. Es kann entstehen, wenn ein Lipödem zu lange unbehandelt bleibt und der Lymphtransport dadurch beeinträchtigt wird. Dieses Krankheitsbild wird dann oft als Mischform Lipo-Lymphödem bezeichnet.

Lip- oder Lymphödem frühzeitig erkennen und reagieren

Bei Ödemen ist es wichtig, so schnell wie möglich mit der Therapie zu beginnen. Obwohl die beiden Erkrankungen von verschiedenen Ursachen stammen, gibt es Überschneidungen in der Behandlung. Bei frühzeitigen Therapiebeginn lassen sich gute Behandlungsergebnisse erzielen. Bei beiden Erkrankungen kann eine Entstauungstherapie, bestehend aus Kompressionstherapie und manueller Lymphdrainage angewandt werden. Im Anschluss kann durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen und Bewegung der Effekt der Therapie erhöht werden.

Durch die manuelle Lymphdrainage, eine Art medizinische Massage wird der Transport der Lymphflüssigkeit in den betroffenen Gefäßen durch spezielle Grifftechniken angeregt. Die Lymphgefäße und -knoten werden entspannt und die Durchblutung sowie der Durchfluss in den Gefäßen verbessert.

Auch die maschinelle Lymphdrainage kann Abhilfe schaffen. Bei der maschinellen Lymphdrainage zieht der Patient spezielle Arm-, Bein- oder Taillenmanschetten mit Druckluftkammern an, die sich schrittweise mit Luft füllen. Die Massage kann durch die Druckkammern präzise durchgeführt werden. Dabei wird ähnlich wie mit der Hand eine Druckwelle erzeugt, die für eine Stimulierung der Lymphgefäße und eine Anregung der Durchblutung sorgt.

Praxis für Physiotherapie, Osteopraktik und Triggerpunkttherapie in Dortmund

In unserer Praxis für Physiotherapie Dortmund erhalten Sie ein individuelles Behandlungskonzept, das auf Ihre Lip- oder Lymphödem Symptome abgestimmt ist. Mittels der manuellen und maschinellen Lymphdrainage ist ein normaler und aktiver Lebensstil möglich.
Sie haben Fragen zu den Möglichkeiten einer Behandlung? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail an info@physiofiedler.info oder rufen Sie uns einfach unter der 0231 – 7903657 an. Wir beraten Sie gerne!